
Eine zentrale Erkenntnis: wenn Produktseiten mit qualitativ guten Videos unterfüttert sind, steigen die Conversion Rates deutlich. Und nicht nur das, auch werden Videos deutlich öfter geteilt. In einer Befragung von Hubspot gaben 90 Prozent der Kunden an, dass Produktvideos ihnen helfen, Kaufentscheidungen zu treffen.
Der Shopware Solution Partner TWT Interactive erklärt in diesem Expertenbeitrag die Vorteile des Video-Marketings, was es dabei zu beachten gilt und wie Du eine langfristig erfolgreiche Strategie aufstellst.
Warum sich Videos lohnen
Nutzer bekommen anhand bewegter Bilder einen deutlich besseren Eindruck vom Produkt und die Informationen sind leichter zu erfassen. Das heißt auch: Je komplexer und erklärungsbedürftiger ein Produkt ist, desto besser lassen sich Bewegtbilder einsetzen.
Auch aus SEO-Perspektive machen Bewegtbilder Sinn. Da Nutzer Videos schätzen, rankt auch Google die Bewegtbilder entsprechend hoch. So können sich Unternehmen im Vergleich zu anderen Shops einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, da sich mehr Traffic auf die Website bringen lässt. Darüber hinaus steigt die Nutzung von Video-Inhalten unterwegs deutlich an, weil Texte auf mobilen Endgeräten schwierig zu lesen sind. Hinzu kommt, dass Video-Marketing besonders auf Social-Media Plattformen wie Instagram und Facebook funktioniert. Das soziale Netzwerk TikTok ist sogar ausschließlich ein Videoportal für kurze Videoclips und Musikvideos und besonders bei Teenagern sehr beliebt.
Strategie als Grundlage
Wie in allen Bereichen von Kommunikation und Marketing ist auch bei Bewegtbild-Inhalten die Erarbeitung einer passenden Strategie entscheidend. Dazu gehört die Definition der wichtigsten:
- Ziele, Budgetierung und Zeitplan
- Zielgruppen (oder Personas)
- Content-Ausprägungen (z. B. wie ist der Produktionsprozess, welche Formate)
- wichtigsten KPI‘s (z. B. Views, Klicks, Conversions, Warenkorb, Sales)
- Kommunikationskanäle (z. B. YouTube, Instagram TV)
- ergänzenden Kommunikationsmaßnahmen (z. B. Facebook Ads, SEA, Influencer)
Es ist entscheidend, diese strategischen Fragen vor Umsetzung der Maßnahmen zu klären, da ansonsten das gesamte Projekt gefährdet werden kann. Wenn beispielsweise die Zielgruppe auf dem Kommunikationskanal Instagram und vornehmlich mobil erreicht werden soll, sind zusätzlich vertikale Videoformate zu empfehlen. Dies wiederum muss vor der Produktion festgelegt werden, da andere gestalterische und technische Konzepte notwendig sind. Ein anderes Beispiel ist die Zielgruppe. Bei jüngeren Generationen bieten sich Netzwerke wie Snapchat oder TikTok an, bei älteren ist auch Facebook noch sehr beliebt und reichweitenstark.

Unterschiedlicher Content für unterschiedliche Kanäle
Grundsätzlich lassen sich Videos im E-Commerce-Bereich in zwei Kategorien einteilen: erklärender Help-Content und aktivierender Emotional-Content. Entsprechend der User Journey sollten erklärende Inhalte wie How-To-Videos eher auf der Website und YouTube stattfinden, während der emotionale Content als Teaser auf den Social Media-Kanälen sehr gut funktioniert. Paradedisziplin für emotionalen, aufmerksamkeitsstarken und authentischen Content ist die Inanspruchnahme von Influencern, die über Produkte eines bestimmten Unternehmens sprechen und so die Interessenten an die Marke führen.
Länge und Storyline sind entscheidend
Neben dem richtigen Format ist auch die Länge der Videos entscheidend. Als Faustregel gilt: Je kürzer, desto besser. Gerade für Social Media gelten aufgrund der geringen Aufmerksamkeitsspannen 30 Sekunden als Obergrenze.
Ein wichtiger Punkt wird oft vergessen: Wie Texte sollten auch Videos eine gute Storyline besitzen. Folgende Fragen können helfen, dem Nutzer eine spannende Geschichte zu erzählen:
- Welche Fragen werden am häufigsten zu dem Produkt gestellt? Werden diese im Video beantwortet? Kann man die Inhalte eventuell auch auf eine unterhaltsame Weise darstellen?
- Was sind die wichtigsten Merkmale des Produkts? Welche Herausforderungen des Kunden kann es lösen? Wie kann das visualisiert werden?
- Existiert eine Hintergrundgeschichte, die zum Produkt gehört (z. B. ein besonderes Herstellungsverfahren oder eine spannende Historie)?
Am Ende dieses Frage- und Antwortprozesses sollte ein Script stehen, das allen an der Produktion beteiligten Personen als Leitfaden dient, auch wenn es um eine reine Produktpräsentation geht, in der nicht gesprochen wird. Bei einem How-To-Video ist das Script von noch höherer Bedeutung, da jeder Schritt auf den letzten folgen muss.
Spezielle Anforderungen in der Fashion- & Lifestyle-Branche
Die Branche Fashion und Luxury zeichnet sich momentan durch starkes Wachstum aus, gerade im Absatzkanal E-Commerce. Aufgrund der hohen Anforderungen sind die Foto- und Videoproduktionen sehr aufwendig, weil die Marken aus Gestaltungs- und Vermarktungssicht sehr sensibel entlang der Corporate Design-Richtlinien behandelt werden müssen.

„Bei großen Shops und Produktionen steht neben der optimalen Produktdarstellung und Markenbotschaft das Tempo und damit die Effizienz der Prozesse im Fokus“, sagt Stephan Spies, Director Consumer & Brand bei TWT Interactive und Mitbegründer des TWT Content Production Hub. Stephan Spies weiß wovon er spricht – hat er bereits Marken wie Adidas, Hugo Boss und G-Star erfolgreich durch die digitale Transformation begleitet.
„Mit strukturierten Methoden führen wir die digitale Visualisierung von Markenbotschaft und Produkten im TWT Content Hub erfolgreich durch alle Prozesse“, so Stephan Spies. „Dabei ist es elementar, dass sich Content Strategie der Marke dem sich ändernden Kaufverhalten des Konsumenten anpasst. Ein strategisches Konzept sorgt für gleichbleibend hochwertigen Content Eindruck entlang der Customer Journey“.
Schlaue Werbung steigert die Reichweite
Der Einsatz von Paid Media sollte in jeder Video-Strategie bedacht werden – denn so kann die Reichweite enorm gesteigert werden. Obwohl Bewegtbild-Inhalte statistisch gesehen auch ohne Werbung schon gut geklickt werden, sorgen Ads oft für einen deutlichen Mehrwert. Neben YouTube eignen sich insbesondere die sozialen Netzwerke gut, da hier zielgerichtet investiert werden kann, beispielsweise über Facebook Ads. Bei der Auswahl empfiehlt es sich, immer eng an der definierten Zielgruppe zu orientieren.
Von enormer Wichtigkeit ist auch eine saubere Suchmaschinenoptimierung. Hier spielen detaillierte SEO-Keyword-Recherchen und eine entsprechende Verschlagwortung eine große Rolle. Es macht Sinn, zusätzlich zum Hosting auf YouTube die Videos auf den jeweiligen Netzwerken hochzuladen. Die Algorithmen der Social Networks bevorzugen die native Integration eindeutig vor der Einbindung von externen Links von YouTube.
Fazit
Videos sind eine hervorragende Möglichkeit, Produkte darzustellen, zu erklären und so den Absatz zu steigern. Sie zahlen außerdem auf Deine Marke, das Suchmaschinen-Ranking und den Traffic ein. Auch wenn Videoprojekte tendenziell komplex sind, lohnt sich der Aufwand – zumal die Learnings auch für andere Bereiche wie der Unternehmenskommunikation eingesetzt werden können. Ob Du mit externen Partnern zusammenarbeitest oder die ersten Schritte inhouse gehst, hängt sicherlich von der Größe Deines Unternehmens ab. In beiden Szenarien sind Probeläufe oder ein agiler Ansatz möglich, so kannst Du Dich dem spannenden und wertschöpfenden Thema langsam nähern.
Über TWT Interactive
Seit über 20 Jahren unterstützt die Full-Service-Agentur Unternehmen und Marken bei ihrem digitalen Wandel. In dieser Zeit hat das Tochterunternehmen der TWT Digital Group GmbH über 3.000 erfolgreiche Digitalprojekte realisiert. Dabei stehen Erlebnisse und Lösungen im Fokus, die aus der Masse herausstechen – ob Data-driven-Marketing, Virtual Reality oder digitale Markenstrategie.
TWT Interactive beschäftigt rund 120 Mitarbeiter, verteilt auf Büros in Köln, Berlin und den Hauptsitz in Düsseldorf.