SaaS, PaaS und self-hosted sind Schlagwörter, die fallen, wenn es um Service- und Distributionsmodelle von E-Commerce-Plattformen geht. Die gewählte Lösung entscheidet über Deine Möglichkeiten rund um Hosting, Updates, Individualisierung und mehr. Welche passt am besten zu Deinem Business Case?
Es wäre schön, wenn wir mit einer Kristallkugel in die Zukunft blicken könnten. Doch eins ist auch ohne Wahrsagerei sicher: Der digitale Handel boomt weiterhin. Laut Statista werden die weltweiten Online-Verkäufe im Einzelhandel im Jahr 2021 ein gewaltiges Volumen von 4,9 Billionen US-Dollar erreichen, und dabei wird es nicht bleiben – diese Zahl wird in den nächsten vier Jahren voraussichtlich um 50 % steigen.[1]
Doch die steigende Nachfrage nach Online-Waren und -Dienstleistungen stellt Händler vor eine große Herausforderung. Sie müssen sicherstellen, dass ihre Systeme mit der Skalierung Schritt halten können und sie problemlos interessante und nützliche neue Funktionen anbieten können, um sich von ihren Mitbewerbern abzuheben.
Dank der rasanten Entwicklungen im Bereich des Cloud Computing sind Händler heute besser als früher in der Lage, diese Herausforderungen zu meistern. Viele haben sich bereits Cloud-Lösungen zugewandt – laut Market Research Future wird der weltweite Cloud-Markt für den Einzelhandel bis 2025 voraussichtlich 47,8 Milliarden Euro (51,7 Milliarden US-Dollar) wert sein.[2]
Innovationen sorgen für größere Auswahlmöglichkeiten
Als Händler hast du die Qual der Wahl, wenn es um die richtigen Software- und Infrastruktur-Strategien für dein Unternehmen geht: Verfolgst du den self-hosted-Ansatz, und machst alles selbst, oder wählst du einen Service, bei dem Hosting bereits integriert ist, wie bei SaaS und PaaS?
Self-hosted
Die Entscheidung für eine self-hosted-Lösung macht Sinn, wenn du dich selbst um das Hosting kümmern möchtest. Zudem hat sie bestimmte Vorteile. Beispielsweise kannst du das System nutzen, wie es ist, ohne es regelmäßig aktualisieren zu müssen. Außerdem kann das Unternehmen die volle Kontrolle über eigene Hardware, Software und Kundendaten einbehalten. Zudem wird eine self-hosted-Lösung generell als die kostengünstigere Option angesehen.
Dem gegenüber erfordert die Verwaltung rund um Infrastruktur und Software viel internes Know-how, und selbst die Suche nach Mitarbeitern mit dem entsprechenden, technischen Fachwissen kann herausfordernd sein. Traditionell können sich bei self-hosted Lösungen zudem Herausforderungen ergeben, wenn es um die Skalierung der Infrastruktur geht.
Unabhängig davon ist es möglich, eine self-hosted-Lösung zu nutzen, und diese dort zu hosten, wo du möchtest – nicht nur auf einem lokalen Server. Dies ist den Innovationen im Bereich der Open-Source-Software zu verdanken. Händler können eine Lizenz für eine Open-Source-Plattform erwerben und eine Hosting-Plattform oder Cloud-Infrastruktur nutzen, die eine größere Anpassungsfähigkeit ermöglicht.
Für Unternehmen, die keine self-hosted Lösung managen wollen, gibt es andere Optionen in Form von Software-as-a-Service (SaaS) oder Platform-as-a-Service (PaaS).
Software-as-a-Service (SaaS)
SaaS ist eine gute Wahl für Unternehmen, die nur wenig mit der Verwaltung der Software zu tun haben wollen und sich eine "Out-of-the-Box"-Lösung wünschen, die schnell einsatzfähig ist. Denn hier kümmert sich der Anbieter um alle Aspekte der Softwarebereitstellung, von den Anwendungen selbst über die Art und Weise der Datennutzung bis hin zu automatischen Updates.
The Northman hat sich für eine SaaS-Lösung von Shopware entschieden
“Für uns war klar, dass wir eine Cloud-Lösung benötigen, die mit uns wachsen kann und wir uns nicht um Themen wie Security oder Updates kümmern müssen. Da wir uns zunehmend professionalisieren und für weiteres Wachstum rüsten, sind uns Integrationsmöglichkeiten wichtig. Mit Shopware haben wir hier den richtigen Partner gefunden.
“Mit unserem Shop und der Zusammenarbeit sind wir sehr zufrieden und freuen uns regelmäßig über neue Features, die uns einen noch besseren Shop und damit noch mehr Wachstum ermöglichen.”
– Claas Harnack, Mitgründer von The Northman
SaaS ist eine sichere Option – vor allem für Unternehmen, die nicht die Ressourcen haben, um Software und Updates zu installieren. Gleichzeitig ist SaaS aber auch begrenzt in Bezug auf individuelle Anpassungsmöglichkeiten.
Platform-as-a-Service (PaaS)
PaaS hingegen ist eine anpassungsfähigere Option, die dank des Hostings und der Software aus einer Hand mehr Flexibilität bietet. Jeder Kunde, der PaaS nutzt, genießt auch alle Vorteile, die Service-Modelle wie SaaS mit sich bringen – zum Beispiel die erstklassige Sicherheit und Skalierbarkeit. Aber PaaS als Lösung bietet auch viele der Vorteile der self-hosted Welt, da sie mehr Kontrolle über Daten und Anwendungen gewährt.
Es stimmt zwar, dass mit dem PaaS-Modell keine automatischen Updates stattfinden wie bei SaaS. Die Benutzer müssen ihre Updates also selbst verwalten, und es kann einige Zeit dauern, bis sie die Software sicher bedienen können. Dies ist jedoch ein Indiz für die umfangreichen Anpassungsmöglichkeiten, die zur Verfügung stehen. Eine komplett selbst verwaltete Infrastruktur bedeutet, dass sich Teams auf die Entwicklung von E-Commerce-Systemen konzentrieren können, um an einem hervorragenden Kundenerlebnis zu arbeiten.
Erfahre mehr über Shopware PaaS
Phi Academy hat eine PaaS-Lösung von Shopware gewählt
„Einer der Hauptgründe war, dass wir möglichst viel Flexibilität in der Entwicklung haben wollten. Sowohl beim Testen als auch bei der operativen Entwicklung wollten wir feature-unabhängig arbeiten können und die Release-Zeiten möglichst geringhalten. [Die PaaS-Lösung von Shopware] ermöglicht uns, rasch neue Instanzen für Testing und Entwicklung hochzuziehen und diese dann einfach zu mergen. Das erleichtert uns die Use Case Abnahme sehr und wir können mehr Themen in einen Sprint unterbringen. Wenn wir einen Blocker haben, ist der gesamte Release nicht gefährdet, sondern es werden die geblockten Features einfach raus gelöst. Das ist arbeiten auf einer agilen Infrastruktur.“
– Paul Stuefer, Head of E-Commerce & Marketing, PhiAcademy
Die Entscheidung für oder gegen ein Servicemodell sollte eine strategische sein
Eines müssen alle Händler bedenken. Es gibt keine endgültige Antwort, wenn es darum geht, wie die zugrunde liegende Architektur implementiert werden soll. Ob SaaS, PaaS oder self-hosted: Es gibt eine Daseinsberechtigung für jede Option – alle haben ihre eigenen Vorteile und potenziellen Nachteile. Welche Lösung du für deine Plattform wählst, ist eine strategische Entscheidung.
Es gibt viele Faktoren, die du dabei berücksichtigen solltest. Dazu gehören der Grad an Flexibilität, den dein Business benötigt, die Fähigkeiten des technischen Personals, welches das Projekt umsetzt, die Wachstumsmöglichkeiten, insbesondere die Prognosen für die Wachstumsgeschwindigkeit, das Set-up bereits existierender Systeme und das Budget. All diese Faktoren werden dir die Entscheidung erleichtern.
Es sollte jedoch eine Grundvoraussetzung geben, nach der du dich richten solltest: und zwar, dass du und dein Unternehmen in der Lage seid, schnell auf Veränderungen reagieren zu können. Denn vor drei Jahren hat niemand die Auswirkungen vorhergesagt, die die Corona-Pandemie für die Wirtschaft mit sich bringen würde. Sie hat gezeigt, wie sich Umstände und Kundenverhalten plötzlich ändern können. In einer unsicheren Welt müssen Händler flexibel bleiben, um mit Veränderungen fertig zu werden.
Ob cloud-basiert oder self-hosted: Dank unseres Open-Commerce-Ansatzes können wir Händlern eine Vielzahl von Lösungen anbieten. Dabei sind weder Händler noch Partner langfristig an eine Option gebunden: Sie können die Lösung wechseln, wenn das Unternehmen wächst, neue Möglichkeiten entdeckt werden oder sich die Anforderungen ändern. Darüber hinaus gibt unser Open-Commerce-Ansatz den Händlern die Gewissheit, dass es eine große Community von Experten gibt, die bei Bedarf beraten und unterstützen können.

Was bedeutet Open Commerce?
Ob du dich für SaaS, PaaS oder eine self-hosted-Lösung entscheidest, alle Servicemodelle basieren auf demselben Code. Dieser Code ist offen zugänglich, so dass Du genau weißt, was sich "unter der Haube" befindet. Dieser offene Ansatz ermöglicht und fördert auch die Community und die Zusammenarbeit innerhalb des Shopware-Ökosystems. Partner, Entwickler und verschiedene Experten haben ein Auge auf den Code, sorgen für Zuverlässigkeit und arbeiten gemeinsam an neuen Lösungen und Erweiterungen.
Jeder Händler wird seine eigenen Stärken kennen und individuelle Ansprüche haben, aber letztendlich musst Du in der Lage sein, unerwartete Szenarien zu bewältigen. Die Wahl der richtigen Software ist ein wichtiger erster Schritt, um die Zukunft zu sichern, wenn man keine Kristallkugel zur Hand hat.
Erfahre mehr über Shopwares Service- und Distributions-Modelle
Ob SaaS, PaaS oder self-hosted: Du möchtest mehr über die Service- und Distributions-Modelle von Shopware erfahren? Für Beratung rund um SaaS, PaaS und self-hosted steht Dir unser Consulting-Team zur Verfügung. Erste Fragen beantwortet dir außerdem Shopware Support Specialist Christian im folgenden Video.