13 Minuten Lesezeit

Shoppen auf Mobilgeräten: Mobile Warenkorbabbrüche verhindern

Shoppen auf Mobilgeräten: Mobile Warenkorbabbrüche verhindern

To the Englisch article

Der E-Commerce ist im Wandel und immer mehr Menschen nutzen Mobilgeräte wie Smartphones und Tablets für das__ Online-Shoppen__. Auf dieses veränderte Einkaufsverhalten reagieren viele Onlinehändler, indem sie den Onlineshop für Mobilgeräte optimieren und so die Basis für ein erfolgreiches Mobile Commerce schaffen. 

Damit ist es jedoch noch nicht getan, denn__ mobile Warenkorbabbrüche__ kommen deutlich häufiger vor als auf dem Desktop. Das hat Gründe, denen Onlinehändler entgegenwirken können. Dabei kann jeder verlorene Warenkorb schnell zu einem verlorenen potenziellen Kunden werden, wenn dieser nicht zurückkommt.

Erfahre, wie du mobile Warenkorbabbrüche verhinderst und somit die Potenziale des Mobile Commerce nutzt. Mit diesen 5 Tipps sorgst du garantiert für weniger mobile Warenkorbabbrüche!

online_shoppingzuOPKDUrjbXbI

Warum du mobile Warenkorbabbrüche verhindern solltest

Ob der Podcast auf dem Weg zur Arbeit, die Stimmgerät-App für die Gitarre oder die Navigations-App für den nächsten Roadtrip: Mobilgeräte sind unsere täglichen Begleiter, die immer mehr Zwecke erfüllen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass der mobile Traffic-Anteil auf Onlineshops immer größer wird, dadurch auch die Online-Käufe auf Mobilgeräten zunehmen und sogar einen immer größeren Anteil des E-Commerce ausmachen. Schließlich haben wir unsere Smartphones ständig bei uns und müssen uns vor einem Kauf nicht extra vor unseren Desktop setzen oder unseren Laptop aufklappen.

Mobiles Shoppen spielt eine immer größere Rolle im E-Commerce

Mittlerweile kauft mehr als jeder zweite Onlineshopper über das Smartphone und mehr als jeder vierte über das Tablet. In den fünf Jahren zwischen 2014 und 2019 stieg der Anteil der Onlineshopper, die über ihr Smartphone kauften, von 20 auf 52 %. Ähnlich sieht es mit Tablets aus: Hier stieg der Anteil von 14 auf 26 %. 

mobile-warenkorbabbrueche

Auf dieses veränderte Einkaufsverhalten gilt es, angemessen zu reagieren. Viele Shop-Betreiber haben bereits recht früh damit begonnen. So stieg zwischen 2014 und 2017 der Anteil der Onlineshops mit einem responsiven Design, das für alle Displaygrößen optimiert ist, von knapp 27 % auf fast 60 % (ECC Köln: e-KIX 2017). Das Responsive Design ist aber nur die Basis einer mobile-optimierten Website.

Deutlich mehr mobile Warenkorbabbrüche

Dass die Optimierung hin zum Mobile Commerce nicht mit einem responsiven Design getan ist, beweisen die mobilen Warenkorbabbrüche. Während die Abbruchrate von gefüllten Warenkörben auf dem Desktop in Q2 2021 bei knapp 71 % lag, war der Anteil mobiler Warenkorbabbrüche auf Smartphones deutlich höher. Hier wurden im selben Zeitraum 82,5 % der gefüllten Warenkörbe verlassen. Mobile Warenkorbabbrüche kommen im Vergleich also viel häufiger vor als solche auf dem Desktop. Auch auf dem Tablet ist eine höhere Abbruchrate zu verzeichnen, auch wenn sie mit knapp 74 % nicht ansatzweise so hoch ist wie auf Mobilgeräten. 

Durchschnittliche-Abbruchrate

Niedrige Conversion Rate auf Mobilgeräten

Ein ähnliches Bild ergibt sich, wenn man die Conversion Rates der einzelnen Gerätetypen miteinander vergleicht. Wenig überraschend ist sie bei Desktop-Geräten mit einem weltweiten Durchschnitt von 4,2 % bei weitem am höchsten. Darauf folgt die__ Conversion Rate__ bei Tablets mit 3,4 %. Das Schlusslicht bildet das Smartphone mit 2,2 %. 

 

mobile-conversion-rate

Warum brechen Besucher auf Mobilgeräten den Einkauf ab?

Dass Mobilgeräte bei der Conversion Rate und Kaufabbrüchen weitaus schlechter abschneiden, hat seine Ursachen. Gegen einige dieser Ursachen kannst du durch die Optimierung des mobilen Einkaufserlebnisses gegensteuern. Andere wiederum lassen sich nicht gänzlich verhindern.

Neben den klassischen Hauptgründen, die zu einem Kaufabbruch führen (zum Beispiel zu hoher Preis, Probleme beim Bezahlvorgang und lange Lieferzeiten), gibt es für mobile Warenkorbabbrüche einige weitere Gründe:

Mobile Preis- und Produktrecherche: Viele Onlineshopper nutzen ihr Smartphone für die Produkt- und Preisrecherche, um den Bestellvorgang zu einem späteren Zeitpunkt über das Desktop-Gerät wieder aufzunehmen.

Mangelhafte Mobile User Experience: Oft ist die Mobile User Experience mangelhaft, weshalb es vermehrt zu Abbrüchen kommt – auch mitten im Kaufprozess, wie beispielsweise beim Bezahlvorgang. Ein responsives Design oder eine eigens für Mobilgeräte hergestellte Website ist nur der Anfang einer optimierten Mobile User Experience.

Sicherheitsbedenken: Sicherheit und Vertrauen sind zentrale Themen im E-Commerce. Jeder Onlineshopper hat schon einmal negative Erfahrungen mit unseriösen Anbietern gemacht – oder zumindest davon gehört. Mobilgeräte geben dir aufgrund der kleineren Displays weitaus weniger Raum, das Vertrauen der Shop-Besucher zu gewinnen.

Ablenkungen: Durch Push-Benachrichtigungen sowie eingehende Anrufe und Nachrichten besteht auf Tablets und insbesondere auf Smartphones eine erhöhte Ablenkungsgefahr, die schnell zu einem mobilen Warenkorbabbruch führen kann.

shopping_cart-2

Dein Kunde gerät beim Kaufabschluss in Wanken? Nun ist dein Geschick als Onlinehändler gefragt! 

So verhinderst du mobile Warenkorbabbrüche

Onlinehändler sind also in einer Situation, in der der mobile Traffic und entsprechend auch die Käufe über Mobilgeräte steigen, während mobile Warenkorbabbrüche signifikant höher sind als auf dem Desktop. Das hat Folgen, denn wurde der Kauf einmal abgebrochen, gibt es keine Garantie dafür, dass der Interessent wieder in den Onlineshop gelangt. Im schlimmsten Fall landet er bei der Konkurrenz. Mit diesen 5 Tipps verhinderst du das!

1. Fingererreichbarkeit mitdenken

Bei der Optimierung der mobilen Website wird oft die Nutzersicht vergessen. Wie hält der Nutzer sein Smartphone in der Hand? Eine Studie von UX Matters fand heraus, dass 49 % der Nutzer ihr Smartphone einhändig halten und bedienen. 36 % halten ihr Smartphone mit einer Hand, während sie es mit der anderen Hand bedienen. Eine deutliche Minderheit von 15 % hält und bedient das Smartphone zweihändig.

Wie man das Smartphone hält und bedient, macht einen großen Unterschied, da sich die Fingererreichbarkeit je nachdem stark unterscheidet. So erreichen Nutzer, die ihr Smartphone mit einer Hand halten, während sie es mit der anderen Hand bedienen, einen viel größeren Displaybereich als solche, die ihr Smartphone mit einer einzigen Hand halten und bedienen. Da eine deutliche Mehrheit das Smartphone einhändig bedient, sollten wichtige Elemente genau nicht in dem Bereich sein, der schwer zu erreichen ist (der obere Bereich). Hierzu gehören unterschiedliche Buttons, wie “In den Warenkorb”, “Zur Kasse” und “Jetzt kaufen“.

Sind die Buttons nicht in Reichweite des Daumens, sinkt die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Kaufabschlusses, während die mobilen Warenkorbabbrüche weiter steigen.

Fingererreichbarkeit_mobikes_Shoppen-2

2. Conversion Rate Tools für Mobilgeräte nutzen

Als Shopware Shopbetreiber stehen dir zahlreiche Erweiterungen zur Verfügung, die du für die Conversion-Optimierung in deinem Onlineshop nutzen kannst. Doch sind diese auch für Mobilgeräte optimiert?

Am Beispiel von Exit Intent Popups wird deutlich, warum für Mobilgeräte optimierte Tools wichtig sind: Exit Intent Popups erscheinen kurz vor dem Verlassen der Website. Der sogenannte Mouse-Out-Trigger spielt das Popup erst dann aus, wenn der Besucher im Begriff ist, die Website zu verlassen. Auf Mobilgeräten nutzen wir jedoch keine Maus, sondern unsere Finger. Die Lösung liegt in einem Trigger, der beim Zurück-Button sowie bei Tab- und App-Wechsel reagiert.

Dank der unterschiedlichen Trigger ermöglicht es dir die__ Exit Intent Technologie__, mobile Warenkorbabbrüche zu verhindern - vor allem in Verbindung mit Anreizen wie mit einem Rabattcode oder Serviceangebot.

3. Kundenvertrauen gewinnen

Auf Mobilgeräten ist es wegen der kleineren Displays schwieriger, das Vertrauen der Kunden zu gewinnen. Auch dieser Umstand hat mobile Warenkorbabbrüche zur Folge. Um die Kaufabsicht von mobilen Usern zu stärken und mobile Warenkorbabbrecher zu minimieren, solltest du den vorhandenen Raum so gut wie möglich nutzen. Hierfür bieten sich im Mobile Commerce folgende Elemente an:

  • Gütesiegel
  • Service-Kontakt
  • Kundenbewertungen
  • Icons (Versanddienstleister und Zahlungsanbieter)

Platziere die Gütesiegel auf der mobilen Version so, dass die Shop-Besucher sie schnell zu sehen bekommen. Sie sollten ausreichend groß und bekannt sein. Auch die Daten für den Service-Kontakt inkl. Telefonnummer und Erreichbarkeit wirken vertrauensbildend – auch wenn es für die meisten Besucher keinen Grund gibt, den Kundenservice zu kontaktieren. Hierfür bietet sich ein kleiner Bereich im Header an. Befindet sich der Shop-Besucher bereits auf der Produktseite, kann Social Proof in Form von Kundenbewertungen das Kundenvertrauen weiter aufbauen. Das ist relevant für deinen gesamten Onlineshop, aber besonders für die mobilen User.

Begibt sich die potenzielle Kundin in den Checkout-Prozess, ist ein kritischer Punkt erreicht: Sie ist nur noch wenige Schritte von einem erfolgreichen Kaufabschluss entfernt, kann aber auch sehr schnell zu einer mobilen Warenkorbabbrecherin werden. Daher solltest du auch die Icons von Versanddienstleistern und Zahlungsanbietern prominent platzieren. Diese unterstützen nicht nur die Kaufentscheidung, sondern sind uns bekannt und wirken daher vertrauensbildend – ähnlich wie Gütesiegel.

4. Für Ablenkungen gewappnet sein

Apps wie Whatsapp, Telegram und Instagram bergen über alle Phasen des Kaufvorgangs hinweg eine hohe Ablenkungsgefahr für mobile Onlineshopper. Egal ob am Anfang der Customer Journey oder während des Bezahlvorgangs: eine Push-Benachrichtigung – und der potenzielle Käufer ist abgelenkt. Sollte er auf die Benachrichtigung reagieren, verlässt er den Onlineshop und eine Rückkehr ist keinesfalls garantiert. Auch in dieser Situation bleiben dir noch immer Instrumente, um mobile Warenkorbabbrüche zu reduzieren.

Hat der Shop-Besucher erst einmal den Onlineshop verlassen, greifen Retargeting-Maßnahmen, die die mobilen Warenkorbabbrüche reaktiv verhindern. Klassisches und Social Media Retargeting beziehen sich auch auf Erstbesucher und helfen dir dabei, die größtmögliche Anzahl an Warenkorbabbrechern zu erreichen. Der Nachteil ist, dass du im Vergleich zu anderen Retargeting-Maßnahmen eine niedrige Erfolgsquote haben wirst.

Das E-Mail Retargeting hingegen richtet sich ausschließlich auf deine Bestandskunden. Nach einem erfolgten Kaufabbruch erhält der Kunde nach einer zuvor definierten Zeit eine E-Mail, die ihn an seinen gefüllten Warenkorb erinnert und ihn idealerweise mit Hilfe von individuellen Anreizen in den Bestellvorgang zurückholt.

Mobile Warenkorbabbrüche als Potenzial für deinen Onlineshop

Die stetig steigende Beliebtheit und Akzeptanz des Mobile Commerce erfordert nicht nur ein responsives Design oder eine Shopping-App, sondern auch die Einbeziehung der Bedürfnisse mobiler User – dazu gehören vor allem mobile Warenkorbabbrecher, die bereits ein klares Kaufinteresse bekundet haben. uptain spricht mobile Warenkorbabbrecher mit Hilfe von intelligenten Exit Intent Popups und personalisierten Abbrecher-Mails an. Die Erweiterung kannst du kostenlos im Shopware Store herunterladen. 

Zur Erweiterung

Über den Autor

Haydar-Y-ce_AutorHaydar Yüce ist Content Marketing Manager bei uptain – einem Softwareanbieter, der datengetriebene und intelligente Lösungen zur Rückgewinnung von Kaufabbrechern anbietet. Er ist zuständig für den uptain Blog und informiert Kunden sowie Interessierte über alle Themen rund um E-Commerce und Conversion-Rate-Optimierung.

Das könnte dich auch interessieren:

Newsletter

Nichts mehr verpassen. Wir halten Dich per E-Mail auf dem Laufenden.

Zum Newsletter-Manager