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Shopware 5 – so geht es weiter

Shopware 5 – so geht es weiter

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Immer wieder werden Fragen an uns herangetragen, was aus Shopware 5 werden und ob es eine Version 5.8 geben wird oder auch wann Shopware 6 endlich den gleichen Funktionsumfang haben wird, wie er noch aus Shopware 5 gewohnt war. Natürlich braucht ihr an dieser Stelle Planungssicherheit. Und deshalb wollen wir hier auf genau diese Fragen eingehen.__
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Was wird aus Shopware 5? 

Shopware 5 gibt es nun genau seit dem 27. April 2015 und soll noch bis zum Juli 2024 unterstützt werden. Das werden dann insgesamt neun Jahre gewesen sein – ein beachtlicher Zeitraum im Softwaregeschäft.

Bis zum Sommer des nächsten Jahres wird es weiterhin Bugfixes und andere Verbesserungen geben, danach – bis zum Juli 2024 – werdet ihr weiter mit Sicherheitspatches versorgt. Allerdings wird es keine neuen Features und damit verbundene Breaking Changes mehr geben. Und somit gibt es auch keine Version 5.8.

Apropos Bugs: Seit Shopware 5 das Licht der Welt erblickte, haben wir summa summarum ~ 90 % aller gemeldeten Bugs geschlossen. Und auch wenn ein Bugreport im Backlog landet, heißt es nicht, dass er vergessen wird: Ein Backlog ist für den Entwickler immer ein Sammelbecken für eingehende Issues, so dass diese dort vorsortiert, priorisiert und im besten Fall koordiniert abgearbeitet werden können.

Savefive übernimmt Shopware 5 Support 

Wie wir auf dem Shopware Community Day 2022 verkündet haben, übernimmt savefive ab Juli 2024 den weiteren (kommerziellen) Support in Bezug auf Security Fixes und Rechtskonformität für Shopware 5. Damit können wir uns als Softwarehersteller voll und ganz auf die Weiterentwicklung der Plattform Shopware 6 konzentrieren. 

An dieser Stelle möchten wir auf den aktuellen shopcast.fm verweisen: shopcast.fm Folge 30 - SafeFive, die Zukunft für Shopware 5? 

Deine Zukunft mit Shopware 6

Warum gibt es Shopware 6 überhaupt als kompletten Neuansatz, als komplett neu entwickelte Softwarelösung? 

Zum einen wäre ein Refactoring des monolithischen Ansatzes, so wie er bei Shopware 5 vorliegt, wesentlich aufwändiger, fehleranfälliger und damit für alle beteiligten Parteien deutlich teurer geworden als eine komplette Neuentwicklung der Software.

Wir haben die Entscheidung getroffen, Shopware 6 auf einer moderneren Basis aufzubauen, das heißt nicht mehr monolithisch mit allen möglicherweise genutzten Funktionalitäten bereits in der Software verbaut. Vielmehr setzen wir auf Modularität, so dass Standardfunktionalität jederzeit durch bestehende Plugins oder Apps überschrieben oder erweitert werden kann. Außerdem soll es möglich sein, eigene Erweiterungen individuell im Projekt zu benutzen. Ebenso, wie man heutzutage die Programmierung eines Shopsystems architektonisch angeht.

Zusätzlich haben wir eine API (standardisierte Programmierschnittstelle) sowohl für die Storefront als auch für den Admin eingezogen, so dass jegliche Software (egal auf welcher Basis) direkt an Shopware andocken kann. Damit wollen wir eine solide Basis für eine stetige Erweiterung des Ökosystems herstellen.

Zur Nutzung von Features 

Zum anderen gibt es einen nicht zu unterschätzenden Effekt bezüglich der Nutzung von Features. Nicht nur wir haben festgestellt, dass ein großer Teil der angebotenen Features in Software (projektabhängig) überhaupt nicht genutzt wird. Dennoch wird der dafür verantwortliche Code ständig im Kern mitgeführt, muss gewartet werden etc., so dass man sich in der innovativen Weiterentwicklung quasi selbst ein Bein stellt und an dieser Stelle nicht mehr vorwärtskommt. Das kann weder in unserem (Hersteller-)Sinne sein noch in dem von umsetzenden Agenturen oder auch Benutzern (Shopbetreibern).

Nutzung-von-Features-und-Funktionen

Shopware 6: Less is more

Mit Shopware 6 kommt damit mehr Flexibilität, der Kern soll schlank und wartbar gehalten werden. Das kommt moderner Software-Architektur entgegen, auch gibt es nun eine strikte semantische Versionierung (Breaking Changes gibt es künftig nur in Major-Versionen zwischen beispielsweise Version 6.4 und Version 6.5).  

Die durchgängige Verwendung von Symfony führt nicht nur dazu, dass wir das Rad durch die stringente Benutzung des Frameworks und der vorhandenen Komponenten nicht ständig neu erfinden müssen. Auch sind die Einstiegshürden in Shopware für Symfony-Kenner nicht so hoch wie etwa in den Einstieg in ein anderes PHP-System, welches kein Framework benutzt. 

Anders gesagt: Entwickler müssen lediglich Symfony kennen, um sich in Shopware schnell gut zurecht finden zu können; es ist kein tieferes Wissen notwendig. Und dennoch gibt es eine "steile Lernkurve" für diejenigen, die Symfony bisher nicht kannten. Es geht hier durchaus um das Thema "Professionalisierung". Pfuschen im Code ist nicht mehr so einfach möglich und Fakt ist: Euer Entwickler-Personal muss möglicherweise anders geschult werden, als es noch bei Shopware 5 der Fall war.  

Unser Fazit

Machen wir uns nichts vor: Shopware 6 wird im Vergleich zu Shopware 5 nichts anderes tun, als eure Produkte bestmöglich zu verkaufen. Was euch erwartet, ist Zukunft in der Software-Architektur, Stabilität, Flexibilität und eine Vergrößerung der Diversität durch ein weitreichendes Ökosystem, aus dem ihr wählen könnt. Anpassungen an die jeweiligen lokalen Gegebenheiten (zum Beispiel Rechtskonformität) und Security Fixes auch nach 2024 gehören selbstredend dazu. 

Shopware 5 ist nach wie vor eine tolle und gute Software. Jedoch wird sie spätestens im übernächsten Jahr in ein Alter gekommen sein, das wir nicht mehr guten Gewissens vertreten können. Es muss Weiterentwicklung und Innovation geben, und irgendwann muss man alte Zöpfe auch mal abschneiden. 

Gemeinsam mit euch möchten wir den nächsten Schritt wagen! 

Wir wissen, dass der Wechsel von Shopware 5 auf Shopware 6 möglicherweise schmerzlich wird, dass neue Denkweisen erforderlich sind und Mitarbeiter anders gebrieft werden müssen. Das alles ist natürlich mit Aufwand verbunden aber wir und die Community stehen euch zur Seite. Wir möchten mit euch den nächsten Schritt gehen und uns gemeinsam über Herausforderungen austauschen, Bugs fixen und Sicherheitslücken schließen. 

Bei konkreten Fragen nutzt bitte wie bisher das Forum; Entwickler tauschen sich gern über Stackoverflow aus. 

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