Um Warenkorbabbrüche zu reduzieren, die Conversion Rate und zugleich auch die Kundenzufriedenheit zu steigern, solltest Du Deinen Kunden einen komfortablen Bezahlprozess ermöglichen und Dich nicht nur auf eine Zahlungsart beschränken.
Die gängigen Bezahloptionen im Onlinehandel
Der Onlinehandel boomt auf der ganzen Welt und somit wächst auch die Zahl der weltweit angebotenen Bezahlmöglichkeiten. Von Region zur Region unterscheiden sich dabei die beliebtesten Bezahloptionen oft erheblich:
Quelle: Statista.de
Laut Statista weichen bei den deutschen Kunden die beliebtesten Bezahloptionen von der weltweiten Statistik deutlich ab.
Grundsätzlich präferieren auch die deutschen Online-Shopper Payment-Dienste wie PayPal. Dafür entscheiden sich 34 Prozent aller Shopper.
Das Bezahlen im Nachhinein auf Rechnung bekommt mit 27 Prozent den 2. Platz.
Ähnlich beliebt sind die Bezahloptionen Lastschrift oder Kreditkarte mit 18 bzw. 16 Prozent.
Am wenigsten populär sind die Nachnahme und die Ratenzahlung mit jeweils 2 Prozent.
Diese Statistik bietet bereits einen Überblick über die Zahlungsarten, die jeder Shopbetreiber für den eigenen Shop auf jeden Fall in Betracht ziehen sollte. Die endgültige Wahl sollte jedoch gut durchdacht sein und zu jedem Shop strategisch passen.
Richtige Zahlungsart für Deinen Onlineshop auswählen
Hat ein Kunde erst einmal Deinen Shop aufgesucht und vielleicht sogar schon das ein oder andere Produkt in den Warenkorb gelegt, ist die Katze im Sack – möchte man zumindest denken. Doch dass gerade im Bestellprozess viele Kunden ihren Einkauf abbrechen, beweisen zahlreiche Studien. Faktoren, die die Zahl der Kaufabbrüche negativ beeinflussen, sind neben einer mangelnden Usability und Datensicherheit im Bestellprozess oftmals auch das Fehlen der individuell vom Kunden bevorzugten Zahlungsart.
Beachte folgende Punkte bei der Auswahl der Zahlungsarten für Deinen Onlineshop:
- Triff die Auswahl in Abhängigkeit von Deiner Zielgruppe
- Biete Deinem Kunden einen Zahlungsmethoden-Mix an
- Berücksichtige Deinen durchschnittlichen Warenkorbwert
- Schütze Dich vor Zahlungsausfällen
- Beachte die anfallenden Vertrags-/Transaktionskosten
Welche Zielgruppe bedienst Du mit Deinem Shop?
Doch welche Zahlungsarten machen Sinn? Eine allgemeingültige Antwort gibt es hierauf nicht, denn wie bei nahezu allen Themen in Deinem Onlineshop, spielt auch bei der Auswahl geeigneter Zahlungsarten Deine Zielgruppe eine bedeutende Rolle. Schließlich ist sie es, die Du vom Kauf Deiner Produkte überzeugen möchtest. Stelle Dir also die Frage, ob Du mit Deinem Onlineshop tendenziell jüngere oder ältere Käufergruppen ansprichst und ob es eine eindeutige Überzahl an weiblichen oder männlichen Kunden gibt. Diese Differenzierung hilft Dir dabei, die jeweils präferierten Zahlarten für Deine Zielgruppe einzugrenzen. Eine Untersuchung von Statista belegt beispielsweise, dass deutlich mehr Kunden über 40 einen Kauf auf Rechnung und Kreditkarte bevorzugen.
Welche Waren verkaufst Du?
Ein weiterer Faktor bei der Auswahl der Zahlungsarten ist Dein Warensortiment. Handelt es sich hierbei um Waren mit einer hohen Retourenwahrscheinlichkeit – wie es etwa häufig bei dem Kauf von Kleidung der Fall ist – so ist der Kauf auf Rechnung eine häufig genutzte Zahlungsart. Darüber hinaus solltest Du bei der Auswahl der Zahlarten auch den durchschnittlichen Warenkorbwert berücksichtigen. Denn dieser ist ebenso wie die Dauer des Rückgaberechts ein wichtiger Faktor, der ggf. ein unternehmerisches Risiko für Dich bergen kann. Mit einer entsprechenden Zahlungsart könntest Du dieses Zahlungsausfallrisiko minimieren. Vergiss nicht, Dich auch über die anfallenden Kosten potenzieller Zahlungslösungen informieren.
Mit welchen Endgeräten shoppen Deine Kunden?
Die Anzahl der Kunden, die einen Shop über mobile Endgeräte aufrufen, nimmt stetig zu. Bevor Du Dir Gedanken über optimale Zahlungslösungen für diese Kundengruppe machst, solltest Du den Shop entsprechend angepasst haben. Shopware 5 bietet Dir mit dem bereits im Standard enthaltenden Full Responsive Design hervorragende Voraussetzungen. Wähle anschließend für den Bestellprozess Zahlungsarten, die eine einfache Dateneingabe von unterwegs ermöglichen.
Weniger Aufwand mit Payment Service Provider
Was versteckt sich hinter der Bezeichnung „Payment Service Provider“? Die Online-Zahlungsdienstleister kümmern sich um die Abwicklung von Bezahlvorgängen und vereinen meist mehrere Zahlungsoptionen. Mit einem Payment-Anbieter hat ein Shopbetreiber nur einen Vertragspartner und muss nur mit diesem verhandeln und nicht mehr mit jedem einzelnen Anbieter. Die Zusammenarbeit mit einem Payment Service Provider bietet zwei entscheidende Vorteile:
Große Zeitersparnis: Sowohl bei der erstmaligen Integration als auch bei der tatsächlichen Bezahlabwickung punkten die Payment-Lösungen in puncto Zeit und Arbeitsaufwand.
Risikoabsicherung bei Zahlungsausfällen: Vor allem in Deutschland, wo Bezahlung auf Rechnung oder per Lastschrift eine der beliebtesten ist, macht der Einsatz von Zahlungsdienstleistern besonders viel Sinn. Der Payment-Anbieter tritt als Vertragspartner dem Kunden gegenüber und garantiert dem Händler die Zahlung.
Faktoren bei der Auswahl eines Payment Service Provider
Bei der Vielfalt der Anbieter und der rechtlichen Vorschriften ist es besonders wichtig, sich für den richtigen Partner zu entscheiden. Bei der Auswahl eines geeigneten Zahlungsanbieters spielen u. a. folgende Faktoren eine Rolle:
Sicherheit für die Kunden: Ein bankenunabhängiger Payment-Anbieter muss von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht zugelassen sein und nach dem weltweiten Datensicherheitsstandard PCI DSS (Payment Card Industry Data Security Standard) zertifiziert sein.
Viele integrierbare Bezahlmöglichkeiten: Je mehr Bezahlverfahren ein Payment-Anbieter zur Verfügung stellt, desto weniger Optionen muss ein Händler separat integrieren.
Bezahlen auf allen Endgeräten: Die Checkout-Seiten der Payment-Anbieter sollten sich automatisch den jeweiligen Endgeräten anpassen können, um eine gute Usability sicherzustellen.
Das Angebot an Zahlungsanbieter ist sehr vielfältig und wächst kontinuierlich. Zu den beliebtesten Payment Provider in Deutschland zählen u. a. PayPal, Amazon Pay und Klarna.
Vergleich der Zahlungsanbieter
Die Zahlungsanbieter in Kürze
PayPal
Der Zahlungsanbieter PayPal aus den USA bietet seinen mehreren hundert Millionen Kunden eine breite Auswahl von verschiedenen Zahlungsarten an: Zahlen mit Kreditkarte, Lastschrift, Kauf auf Rechnung oder Ratenzahlung.
Die Transaktionskosten liegen hier bei 0,35 EUR Autorisierungsgebühr und max. 2,49% Bearbeitungsgebühr. Setup- oder Monatsgebühren entfallen.
PayPal ist bereits in vielen Shopsystemen vorinstalliert, weshalb die Integration des Zahlungsanbieters mit keinen Schwierigkeiten verbunden ist.
Im Fokus steht die weltweite Kundenerschließung, primär konzentriert sich PayPal jedoch auf Nordamerika und Europa.
Amazon Pay
Amazon Pay ist eine Tochtergesellschaft von Amazon.com, mit Sitz der Konzernzentrale in den USA und europäischem Verwaltungssitz in Luxemburg.
Mit Amazon Pay können Kunden ihren Kauf auch ohne Eingabe von personenbezogenen Daten abschließen (Express Check Out), da auf bereits gespeicherte Zahlungs- und Kundendaten zugegriffen wird.
Die von Amazon Pay angebotenen Zahlungsarten umfassen neben der Kreditkarte (Visa, Mastercard, American Express) und Debitkarte (Visa Electron, Visa Debit, Maestro) auch den Bankeinzug.
Die Transaktionskosten belaufen sich in Deutschland auf 0,35 EUR Autorisierungsgebühr und max. 1,9% Bearbeitungsgebühr, abhängig vom monatlichen Zahlungsvolumen.
Die Integration von Amazon Pay kann mittels Direct Payment API oder via Shop Plugin erfolgen.
Der Fokus des Zahlungsanbieters liegt neben Nordamerika (USA) auch auf Europa (D-A-C-H, UK, Irland, Benelux, Frankreich, Italien, Schweiz, Spanien) und Japan.
Klarna
Mit dem Hauptsitz in Schweden ermöglichen die einfachen Zahlungsarten der Klarna Group, 60 Millionen Endkunden grenzüberschreitend bei über 89.000 Händlern einzukaufen. Die Zahlungsarten sind ganz auf die Bedürfnisse der Kunden abgestimmt und erlauben ihnen eine smoothe Bezahlung, wann und wie sie wollen: Lastschrift, Sofortüberweisung, Kauf auf Rechnung oder Ratenzahlung.
Die Transaktionskosten umfassen 1,69 EUR Autorisierungsgebühr und zusätzlich 3,25% Bearbeitungsgebühr beim Kauf auf Rechnung und 3,0% beim Ratenkauf.
Klarna ist bereits in vielen Shopsystemen vorinstalliert und demzufolge leicht integrierbar.
Im Fokus der strategischen Länderausrichtung stehen neben Skandinavien und dem D-A-C-H-Bereich auch UK, Belgien, Frankreich und Osteuropa (z.B. Polen, Slowakei).
Fazit
Zur Steigerung der Conversion-Rate und Verbesserung der Usability in Deinem Onlineshop, solltest Du mehrere Bezahlmethoden zur Verfügung stellen. Je mehr Zahlungsarten vorhanden sind, desto mehr Kundenvorlieben deckst Du ab und desto niedriger ist die Hemmschwelle zum Kauf. Im Standard von Shopware sind gleich acht verschiedene Zahlungsanbieter integriert, die Du mithilfe des Plugin Managers im Backend leicht aktivieren kannst.
Zu den Payment Plugins im Store
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