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So startest du im B2B Commerce durch

So startest du im B2B Commerce durch

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Digitaler B2B Commerce hat in den letzten Jahren branchenübergreifend an Bedeutung gewonnen. Unsere Partneragentur intoCommerce ist Spezialist auf diesem Gebiet und bietet dir in unserer 3-teiligen Blogreihe wertvolle Tipps und Insights zum Aufbau deines digitalen B2B-Geschäfts. Nachdem wir dir in Teil 1 unserer Blogreihe die wichtigsten vier Schritte zum Start deines B2B-Shops vorgestellt haben, erklärt dir intoCommerce in diesem Beitrag, wie du die B2B Suite von Shopware so einsetzt, dass dein B2B Shop wirklich erfolgreich wird und deine Kunden perfekt an dich bindet.

Der Beginn des B2B Commerce

Im Jahr 2000 startete eines der ersten Open Source Shop Systeme. Dies trug den Namen The Exchange Projekt und daraus entstand dann das Shopsystem OS-Commerce. OS-Commerce war der Vorreiter für eigentlich alle aktuellen Shopsysteme. Es war zu dem Zeitpunkt eine erste bezahlbare bzw. Open Source Lösung für Startups und mittelständische Firmen. In den Anfängen wurde oftmals der B2C-Shop kopiert und die Preise auf Netto gesetzt. Der so neu angelegte B2B-Shop wurde dann hinter einen passwortgeschützen Bereich gesetzt, der für die Öffentlichkeit nahezu unsichtbar war. Freigaben zur Händlerinstanz wurden durch das Übersenden eines Handelsregisternachweises per Fax oder noch besser per Post erteilt. Das Internet war hier tatsächlich noch Neuland für viele B2B-Händler.  

20 Jahre später sind viele E-Commerce-Systeme deutlich weiter und ermöglichen viele notwendige Funktionen schon in Standardvarianten. Shopsysteme wie Shopware bieten ausgereifte B2B-Funktionen mit ihrer B2B Suite, die Händlern die Arbeit erleichtern. Der Trend geht heutzutage eher vom reinen B2B-Shop zu einem B2B-Portal, mit vielen Anbindungen an unterschiedliche B2B-Marktplätze, eigenen Marktplatzfunktionen/Dropshipping oder einem eigenen Affiliate-System. 

Doch welche Funktionen bietet zum Beispiel die aktuelle B2B Suite in Shopware 6?

Individuell konfigurierbare B2B-Funktionen der Shopware B2B Suite

  • Unterschiedliche B2B Rollen im Shop wie Debitor und Außendienstmitarbeiter
  • Rechte und Rollen Systeme für alle Nutzer der B2B Suite
  • Angebotsfunktion
  • Bestelllisten
  • Schnellbestellungen
  • Statistiken
  • Budgets und Kontingente
  • Freigabeprozesse
  • Unterschiedliche Lieferadressen

B2B-Funktionen vom Shopware Shop

Weitere B2B-Funktionen

Diese B2B-Funktionen sind dank der jeweiligen Erweiterungen im Shopware Store möglich oder wurden per Eigenentwicklung gelöst. 

  • Gewerbescheinupload
  • Rahmenbedingungen
  • Brutto Netto Switcher
  • UVP/B2B Preis-Switcher
  • Upload-Funktionen für Bilder
  • WhatsApp Business-Funktionen
  • Ust. Id Prüfung
  • Bonitätsprüfungen
  • Affiliate-Erweiterung
  • Marktplatzerweiterung
  • Karriereportal-Integration
  • Retourensystem
  • Fulfillment-Anbindungen
  • Anbindungen für ERP Middlewares
  • Integration spezieller Bildformate, 3D-Dateien, Explosionszeichnungen
  • Katalog-Druck-Funktionen des Sortiments

Grundsätzliche Funktionen und Rollen der B2B Suite

Es gibt in der B2B Suite zwei unterschiedliche Rollen, den Debitor und den Außendienstmitarbeiter. 

B2B Suite Rolle Debitor

B2B-Suite-Rolle-Debitor

B2B Suite bei BBV-Domke

Der Debitor hat den vollen Zugriff auf alle Funktionen und administriert den kompletten B2B Account. Ist der Kunde einmal in der Shopware Administration als Debitor gekennzeichnet worden und meldet sich im Shopware Frontend an, dann erscheint ein B2B Suite Dashboard mit allen verfügbaren Funktionen.   

In der Firmenverwaltung können jetzt für jeden B2B-Kunden einzelne Rollen definiert werden, die wiederum mit unterschiedlichen Rechten in der B2B Suite ausgestattet werden können.  

Rechteverwaltung_b2b

Zugriffe auf die Firmendaten, Kontingente, Budgets und alle weiteren B2B Suite Funktionen können hier erteilt oder gesperrt werden. Ist der Debitor oder der angelegte B2B-Kontakt auf der Bestellabschluss-Seite, kann er für den angelegten Warenkorb ein Angebot anfordern. Der Shopbetreiber kann nun die Angebote in der Administration prüfen, Rabatte hinzufügen, den Warenkorbinhalt anpassen und das Angebot dann an den Kunden zurückspielen.  

Weitere wichtige B2B Features sind Bestelllisten und Schnellbestellungen. Bestelllisten kann man anlegen, um Produkte, die öfters bestellt werden, zu bündeln und direkt als gesamte Liste erneut zu bestellen. Schnellbestellungen kann man ausführen, indem man eine Tabelle hochlädt. Diese kann dann entweder direkt im Warenkorb oder in einer Bestellliste aufgenommen werden. Weiterhin können für jeden B2B-Kontakt Budget und Kontingente bestimmt werden. Alle notwendigen Einstellungen können hier vorgenommen werden, inklusiver einer E-Mail-Benachrichtigung, wenn es zu Budget- oder Kontigent-Überschreitungen kommen sollte.Budget_B2B-Suite

So legst du in der B2B Suite von Shopware ein eigenes Budget fest und erleichterst dir somit die Planung deines Geschäftsjahres. 

Kontingentregeln

Hier siehst du, wie du in der B2B Suite von Shopware eine Kontingentregel erstellst und bearbeitest. 

Im Shopware 6 Standard können über den Rule Builder und Flow Builder den B2B-Kunden unterschiedliche Preise, Zahlungsarten oder Versanddienstleister zugeordnet werden. Ab Shopware Evolve haben wir auch eine fein justierbare Advanced Search zur Verfügung, die ganz auf die Bedürfnisse des B2B-Betreibers eingestellt werden kann. Hier kann wirklich jedes Datenbankfeld der Produkte priorisiert werden, inklusive einer Boosting Funktion, in der einzelne Produkte in einer dynamischen Produktgruppe bevorzugt ausgespielt werden können. 

B2B Suite Rolle Außendienstmitarbeiter

Kunden-bersicht

Ist die B2B Suite Rolle für einen Außendienstmitarbeiter erteilt worden, kann der Mitarbeiter sich, bei den für ihn freigeschalteten Kunden, in den Account per Click anmelden. Hier kann er für den Kunden zum Beispiel Bestellungen ausführen und hat ebenso Zugriff auf die für den Kunden freigeschalteten B2B Suite Funktionen.

  • Die B2B Einstellungen im neuen Shop sind vorgenommen?
  • Der Shop ist online?
  • Übermittelt das ERP-System alle Bestellungen, den Bestellstatus und die Zahlungsarten?
  • Ist die Geschwindigkeit des Shops ebenso hoch wie die Kundenzufriedenheit?

Ist das Grundsätzliche eines Shops konfiguriert und alle Backendprozesse optimiert, stellt sich folgende Frage. 

Welche Möglichkeiten bietet sich in der B2B Online-Vermarktung? 

Reicht es bei vielen reinen B2C-Shops noch aus, eBay, Amazon und die gängigsten Preissuchmaschinen direkt anzubinden, wird es im B2B-Bereich schon ein wenig anspruchsvoller. Je nach B2B-Kunde und Geschäftsfeld muss geprüft werden, welche Marktplätze für eine Anbindung interessant wären. Zu klären ist, ob es sich lohnt die Marktplätze direkt über eine Middleware anzubinden oder ob man den Weg über eine Lösung wie zum Beispiel Tradebyte geht. Bei einzelnen Marktplätzen macht es durchaus Sinn wieder die Middleware zu nutzen. Ist aber von Anfang klar, dass man mehrere B2B-Marktplätze wie ManoMano, Conrad B2B oder Metro gleichzeitig bedienen will, ist es sinnvoll, eines der beiden genannten Tools zu nutzen. 

Die Projektzeit verlängert sich somit allerdings noch einmal durch die Onboarding-Zeit für die Tools an sich und auch für das Einrichten der einzelnen Marktplätze. Oftmals fallen einem Kunden dann an dieser Stelle fehlende Produktmerkmale auf, die jeder einzelne Marktplatz für notwendig hält. Beispielsweise gibt es Marktplätze, denen ein EAN, Preis und ein Name bei den zu übermittelnden Daten ausreicht. 

Andere wünschen sich mehr als 20 Produktmerkmale, die nicht einmal der Hersteller liefern kann. Schon Schiller wusste bevor das Internet startete, „Drum prüfe wer sich ewig bindet ...“. In Zeiten, wo es gefühlt jede EAN eines Produkts schon mit Inhalten im Netz gibt, macht es meiner Meinung nach keinen Sinn mehr, für jeden Marktplatz noch einmal das Rad neu zu erfinden. Es werden sich die Marktplätze durchsetzen, die gute Umsätze erbringen und gleichzeitig die Hürde für das Onboarding eines Händlers nicht zu hochlegen.

Social Advertising und Feedmanagement im B2B-Bereich

Früher liefen die B2B Marketing-Aktionen in den sozialen Netzwerken eher so ab, dass einmal im Monat eine News veröffentlicht wurde. Heutzutage können durch fein justierbare Anzeigen Facebook, Instagram, LinkedIn und Co. als weitere optimale B2B Verkaufskanal angesehen werden.

Social_AdvertisingrBM7ke1WyrEU2Um seine Produkte zentral aufzubereiten und dann an möglichst viele Anbieter zu verteilen, hat sich in der Vergangenheit der Channable Connector als sehr gut ausgezeichnet. Über Channable kann ich kann ich dann nicht nur alle Social Networks, Retargeting, Affiliate oder Preisvergleiche mit Produktdaten versorgen, sondern auch je Kanal Regeln zur Ausspielung der Daten anlegen.

channable-google-shopping-EN

Server Technik, Performance und Sicherheit

Der B2B Shop ist konfiguriert, alle passenden Marktplätze sind angebunden, die Zugriffe pro Minute auf den Shop liegen in astronomischen Höhen, Bots durchforsten den Shop im Minutentakt nach Updates?

Die Shop-Performance sinkt ins bodenlose oder der Shop ist im schlechtesten Fall ganz offline, was nun? Selfhosting oder ein Shopsystem in der Cloud? 

Technik 

maxcluster_shopware

Quelle: https://maxcluster.de/shopware-hosting

Eigener Server Betrieb im Managed Cluster

Grundsätzlich raten wir aktuell vielen unserer Kunden, die einen eigenen Server betreiben wollen, auf einen gemanagten Cluster Server, zum Beispiel von Maxcluster zu wechseln. Der Server Anbieter hat so jederzeit die Sicherheit und Erreichbarkeit des Servers auf dem Schirm. Das Server-Supportteam ist 24 Stunden telefonisch erreichbar. Ist der Server temporär durch erfolgreiche Marketingaktionen ausgelastet, skaliert der Hardwarecluster die Anwendung oder Datenbankserver automatisch nach oben. Beispielsweise wird dann die CPU-Anzahl verdoppelt oder der RAM und SSD-Speicher vergrößert, damit der Shopbetrieb ohne Ausfallzeit aufrecht gehalten werden kann.

Werden bei großen Kunden bestimmte sicherheitsrelevante Servereinstellungen notwendig, sind selbst die ohne Probleme auf dem Managed Cluster möglich.

Cloudbasierte Shopsysteme

Nahezu alle aktuellen Shopsysteme sind als Cloudlösungen verfügbar. Die allgemeinen Vorteile wie Einsparungen von IT-Ressourcen liegen auf der Hand. Server benötigen keine Updates mehr, das Shopsystem kann risikofrei aktualisiert werden oder wird sogar automatisch geupdatet. Aufgaben, die sonst Stunden oder Tage benötigen, wie Kopieren eines Systems, um eine Dev- oder Staging-Umgebung zu erstellen, dauern hier in der Regel nur Sekunden. Bestmögliche Performance, 100 % Server Uptime und im Hintergrund mitskalierende Hardware runden die Cloudpakete ab. 

Die Nachteile hingegen sind von System zu System unterschiedlich. Individuelle Anpassungen des Codes sind teilweise unmöglich oder stark eingeschränkt, um die Upgrade-Kompatibilität zu gewährleisten. Teilweise ist sogar das Erstellen eigener Shop Templates gesperrt, und es dürfen nur freigegebene Templates grafisch angepasst werden. Datenschutz und DSGVO-konforme Server Standorte können ebenfalls ein Problem für deutsche Kunden werden. Ein gutes Beispiel bietet hier die Shopware Cloud mit zahlreichen Erweiterungsmöglichkeiten, vielen Shop-Templates und einem Serverstandort in Deutschland.  

Shopware_Cloud

Nachdem du nun die zahlreichen B2B-Funktionen der Shopware B2B Suite kennengelernt hast, hast du die optimale Grundlage geschaffen, um deinen eigenen B2B-Shop erfolgreich zu launchen. Doch nach dem Launch ist vor dem Launch. Denn danach beginnt die unbedingt notwenige Optimierungsarbeit. Hier gilt es verschiedene Faktoren zu beachten und die Optimierung sowohl aus technischer, als auch aus der Kundensicht zu betrachten. Wie dir das gelingt, erfährst du in zwei Wochen im 3. Teil unserer Blogreihe.

Über den Autor

Ilja_Naroska

Ilja Naroska ist Technical Consultant & Projektmanager bei intoCommerce GmbH. intoCommerce wurde 2014 gegründet und gehört zu den führenden Shopware-Agenturen mit der Spezialisierung auf Shopware für B2B und Industrie.

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