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Warum Composable Commerce in unsicheren Zeiten der Schlüssel zum Erfolg ist

Warum Composable Commerce in unsicheren Zeiten der Schlüssel zum Erfolg ist

Mit Composable Commerce bist du immer bei deiner Kundschaft, ganz gleich, wohin sie geht. „Composability“ (also Kompositionsfähigkeit, Zusammensetzbarkeit) bietet Händlern die nötige Flexibilität, um in Zeiten des Abschwungs zu bestehen und in Zeiten des Aufschwungs auf die richtigen Stärken zu setzen.

Klingt super, oder? Aber mal im Ernst: „Composability“ ist auch ein ziemliches Trendwort zurzeit. Ist Composable Commerce auch etwas für dich?

Es gilt der Grundsatz: Gestalte dein Unternehmen so, wie eine Künstlerin ihr Kunstwerk komponiert.

Stell dir vor, jemand sagt dem Komponisten deines Lieblingsstücks: „Tut mir leid, das Schlagzeug kannst du nicht verwenden. Unsere Technologie lässt es nicht zu.“ Genau das passiert jeden Tag bei Händlern. Ihre Software verwehrt ihnen den Zugang zu Tools, die sie brauchen, um ihre Kundschaft zufriedenzustellen und die Konkurrenz hinter sich zu lassen.

Die Vor- und Nachteile von Composable Commerce

Die Vorteile: Composability bietet Schnelligkeit und Flexibilität. Händler können ihre großartigen Ideen zur Personalisierung ihrer Angebote und zur Optimierung ihrer Kaufprozesse oft aufgrund von unflexibler Software nicht umsetzen. Eine maßgeschneiderte Lösung kann Monate dauern und richtig ins Geld gehen – wenn sie überhaupt möglich ist.

Zusammensetzbare Lösungen beschleunigen die Time-to-Value und ermöglichen Händlern die Feinabstimmung ihrer Geschäftsabläufe sowie die Anpassung ihrer Angebote an vielfältige Marktsegmente – und das um ein Vielfaches schneller, als es ältere Softwareplattformen vermögen. Zeit ist Geld, vor allem in schwierigen Zeiten.

Die Nachteile: Composable Commerce ist zwar schnell, aber nicht unbedingt eine Sofortlösung. Composability kann schnell sehr komplex werden, schließlich musst du zahlreiche Technologielösungen von unterschiedlichen Anbietern miteinander kombinieren. Für langfristigen Erfolg brauchst du also eine clevere Strategie, solide Software und vertrauensvolle Technologiepartner.

Wenn du ein einfaches Unternehmen mit vorhersehbaren Produkten, Kundenbedürfnissen und Kaufgewohnheiten führst, bist du vielleicht gar nicht auf die Geschwindigkeit und Flexibilität von Composable Commerce angewiesen. Steigt jedoch die Konkurrenz auf Composable Commerce um und gewinnt so deine Kundschaft für sich, bleibt dir womöglich nichts anderes übrig.

Composable Commerce ist wie geschaffen für die moderne Marktlandschaft

Schlagwörter wie „Headless Commerce“, „API-first-Architektur“ und „Best-of-Breed-Lösungen“ werden immer wieder im Zusammenhang mit Composable Commerce genannt. Und richtig, es sind alles Bausteine der „Composability“.

Aber das ist noch nicht alles, denn deine Kundschaft ist auf allen möglichen Plattformen unterwegs. Sie besucht deinen Webshop nicht nur über Desktop-PCs. Sie nutzt dafür Smartphones, Tablets und Smartwatches.

„Händler müssen verstehen, dass ihr Shop mehr ist als nur der Onlineshop. Dieser ist nur ein Kanal von vielen, über den sie Dinge verkaufen können“,

– Niklas Dzösch, Developer Evangelist bei Shopware.

Composable Commerce erkennt, dass Menschen auf Instagram, Amazon und unzähligen anderen Plattformen Produkte kaufen und verkaufen. „Es geht darum, die Kundschaft dort abzuholen, wo sie sich befindet“, fügt Dzösch hinzu.

Composable Commerce ermöglicht Flexibilität auch in unsicheren Zeiten

Hohe Inflation, Unterbrechungen in der Lieferkette und wirtschaftliche Berg- und Talfahrten bereiten vielen Händlern Sorgen – und das zu Recht. Doch die wirtschaftliche Situation ist nur ein Faktor. Unternehmen können auch während eines Booms Pleite gehen und während eines Abschwungs florieren. Erfolgreiche Händler wissen, wie sie das unvermeidliche Auf und Ab der Märkte zu ihrem Vorteil nutzen können.

Mit E-Commerce-Software-Suites konnten Händler in der Vergangenheit einiges erreichen, doch waren Änderungen an bestehenden Strukturen nur selten möglich. Dank moderner E-Commerce-Technologien ist dies nun anders.

Composable Commerce bietet Händlern den Vorteil, dass sie sehr unabhängig von vorkonfigurierten Lösungen agieren können und dabei nicht alles selbst entwickeln müssen“, so Dzösch.

So können sie ihren Kurs schnell ändern, was bei Marktabschwüngen über Erfolg oder Pleite entscheiden kann. Händler vermeiden auf diese Weise Situationen, in denen sie fünf Jahre mit der Planung und drei Jahre mit der Implementierung einer Technologie-Lösung verbringen, um dann festzustellen, dass ihre Lösung vor drei Jahren aktuell war und nun veraltet ist.

Headless 1

So sieht Composable Commerce in der Praxis aus

Wie nutzen clevere Händler die Vorteile der Composability? Die E-Commerce-Plattform von Shopware bietet ein praktisches Beispiel.

Die Core-Commerce-Lösung von Shopware verwendet APIs (Application Programming Interfaces), über die Anwendungen Daten und Funktionen teilen können. Diese API-first-Architektur hilft Shopware-Benutzern bei der Anbindung an Frontend-Benutzeroberflächen und Backend-Systeme für Funktionen wie CRM (Customer Relationship Management) und ERP (Enterprise Resource Planning). Shopware bietet zudem enorme Erweiterungsmöglichkeiten, mit denen Händler spezifische Lösungen einbinden können, die ihren jeweiligen Markt am besten bedienen.

Mit diesen Funktionen werden Händler auf dreierlei Weise „kompositionsfähig“:

Codierungsfreie Automatisierung

Die Shopware-Plattform verfügt über eine integrierte codierungsfreie Automatisierung, durch die Händler schnell und einfach einige Geschäftsoptionen optimieren können, auch wenn sie über keine Software-Programmierkenntnisse verfügen. So erstellen Mitarbeitende in Geschäften selbstständig maßgeschneiderte Angebote, ohne dass eine IT-Abteilung oder ein externer Entwicklungspartner dazwischengeschaltet werden muss, was zu wochen- oder monatelangen Verzögerungen führen kann. (Bonus: Der Händler muss keine teuren Profis für diese Arbeit bezahlen.) Zwei Shopware-Tools (Rule Builder und Flow Builder) verwenden eine No-Code-Oberfläche und eine einfache, intuitive Logik zur Anpassung des Einkaufserlebnisses. Der Rule Builder ordnet Kunden, Transaktionen, Währungen und andere Variablen bestimmten Kategorien zu. „Er prüft, ob etwas wahr oder falsch ist, z. B., ob eine Kundin aus der Schweiz kommt oder der Preis über 1.000 Euro liegt“, so Dzösch.

Der Flow Builder ermöglicht eine tiefere Ebene der Logik, indem er eine Reihe von Regeln kombiniert, um anspruchsvolle personalisierte Transaktionen abzuwickeln. Zum Beispiel könnte ein Flow allen Personen aus der Schweiz, die eine Bestellung über mehr als 1.000 Euro tätigen, die Versandkosten erlassen.

Cloud

Shopware bietet eine Cloud-gehostete Software-as-a-Service(SaaS)-Version seiner E-Commerce-Plattform an. Zwar hat diese Version laut Dzösch weniger Funktionen als die vollständige Shopware-Plattform, da es schwierig ist, eine Cloud-Software so erweiterbar zu gestalten, dass sie die Bedürfnisse aller Kunden abdeckt.

Doch können Händler auch nur einen Teil der SaaS-Lösung wählen. Sie können eine API nutzen, um auf eine bestimmte Komponente von Shopware zuzugreifen (z. B. die Online-Storefront), und sie dann in ihr gesamtes E-Commerce-Ökosystem einbinden, wenn ihnen dies zu mehr Erfolg verhilft.

Ökosystem

Die zentrale Plattform von Shopware ist ein Open-Source-Webshop, der von einer globalen Gemeinschaft von Entwicklern geschaffen wurde. Drittanbieter stellen zudem Erweiterungen für das System bereit und verkaufen sie über den Shopware-Webshop.

Wer das Shopware-Ökosystem nutzt, erhält Zugriff auf eine riesige Auswahl an Drittanbieter-Apps und -Erweiterungen und kann so alle Vorteile des Composable Commerce voll ausschöpfen. Man kann die Suchmaschine, den Zahlungsabwickler, das kundenseitige Frontend und viele weitere Optionen auswählen, um den optimalen Technologiemix für die jeweiligen Bedürfnisse zu finden.

Diese Flexibilität erlaubt es Händlern, schnell und einfach Lösungen für wirtschaftliche Auf- und Abschwünge zu finden. Doch wir alle wissen, Freiheit ist nicht umsonst. Der Preis dafür ist die Komplexität.

Laut Dzösch verwenden Händler oft eine bestimmte Suchmaschine für ihr Onlinegeschäft. Die Such-App sieht anfangs großartig aus, aber bald kommt das böse Erwachen. Immer mehr Fehler zwingen den Händler folglich dazu, zu einem neuen Suchanbieter zu wechseln. Die neue App muss dann funktionieren, während alle Probleme des Vorgängers behoben werden.

Doch dies geschieht nicht nur bei einer, sondern bei dutzenden Anwendungen oder Systemerweiterungen – da verfällt dein geordnetes Commerce-Ökosystem schnell in absolutes Chaos. Nur eine solide Planung wird dich davor bewahren können.

Deine erfolgreiche Composable-Commerce-Strategie

Composability allein führt nicht zum Ziel. Du musst dich immer wieder neu an eine sich weiterentwickelnde Marktlandschaft anpassen. Vielleicht möchtest du nur ein bestimmtes Marktsegment mit Composable Commerce angehen und einige ältere Anwendungen beibehalten, die zu schwierig oder zu kostspielig zu ersetzen sind.

„Nur sehr wenige Projekte verfolgen zu 100 % den Ansatz des Composable Commerce“, erklärt Dzösch. Schließlich könnte Composable Commerce bspw. 20 Softwarelösungen mit unterschiedlichen Konfigurationsmerkmalen, Updatezyklen und Sicherheitsanforderungen miteinander kombinieren.

Composability bietet Händlern idealerweise „Best-of-Breed“-Tools für spezifische Herausforderungen in ihren Märkten. Aber die Realität sieht anders aus: „Du hast vielleicht das beste Tool für jedes erdenkliche Problem, doch dann hast du ein neues Problem: Wie schaffst du es, sie alle miteinander zu synchronisieren?“, fügt Dzösch hinzu.

Händler müssen also eine Komposition finden, in der all ihre Anwendungen gut miteinander harmonieren. Du wählst vielleicht ein vorkonfiguriertes Tool, das nicht unbedingt das „beste“ für deine Bedürfnisse ist, und doch ist es die richtige Wahl, weil es sich am besten mit anderen wichtigen Anwendungen kombinieren lässt.

So bezieht eine erfolgreiche Composable-Commerce-Strategie zur Bewältigung dieser Art von Herausforderungen Folgendes mit ein:

Ziele und Prioritäten

Überlege dir genau, was du erreichen möchtest. Lege dann deine Prioritäten fest. Was muss so schnell wie möglich erledigt werden und was kann warten?

Jede Softwarelösung hat eine Standardkonfiguration, die jedoch an deine individuellen Bedürfnisse angepasst werden kann. Bei zentralen Elementen ist es am besten, wenn du von den benutzerdefinierten Einstellungen Gebrauch machst, doch für Elemente mit niedriger Priorität kannst du die Standardeinstellungen beibehalten; diese kannst du bei Bedarf auch zu einem späteren Zeitpunkt noch anpassen.

Vertrauensvolle Partner

Die meisten Händler verfügen nicht über die nötigen internen Ressourcen, um ihr eigenes Ökosystem aufzubauen. Daher arbeiten sie mit externen Entwicklungsagenturen, Systemintegratoren oder Lösungsanbietern zusammen. Für nachhaltigen Erfolg brauchst du erfahrene Partner, die die spezifischen Bedürfnisse deines Marktes und deiner Kundschaft verstehen.

Kostenüberlegungen

Neben Entwicklungsfachkräften brauchst du Lizenzen für Anwendungen, Plug-ins und Erweiterungen, die entweder als Einmalkauf oder im Rahmen eines laufenden Abonnements erworben werden. Denke auch an alle versteckten Kosten, wie bspw. Supportaktivitäten deines Entwicklerteams oder von Softwareanbietern.

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Die häufigsten Stolpersteine für Händler – so erkennst und vermeidest du sie

Zu viele Wahlmöglichkeiten können auch leicht vom richtigen Weg zum erfolgreichen Composable Commerce ablenken. Diese Tipps helfen dir dabei, auf Kurs zu bleiben:

  • Unterschätze niemals die Komplexität: Software-Anbieter und -Entwickler sind möglicherweise nicht in der Lage, dir den vollen Umfang ihrer Lösungen richtig zu verdeutlichen. Suche also nach Personen, die mit der Lösung bestens vertraut sind, jedoch nicht direkt vom Anbieter bezahlt werden: Sie kennen sich aus und können Probleme antizipieren und offen mit dir besprechen.

  • Vermeide Verträge mit festen Laufzeiten: Deine Partner sollten immer die erforderliche Flexibilität bieten können. „Die Lösung mag zwar zunächst perfekt aussehen, doch wenn du nie etwas ändern kannst, ohne drei Monate lang Meetings abhalten zu müssen, dann ist es vielleicht doch nicht die beste Lösung“, warnt Dzösch.

  • Übertreib’s nicht: Beginne mit einfachen, kleinen Erfolgen wie codefreien Automatisierungen. Wenn du die Fehler in diesen Lösungen beseitigt hast, kannst du dann das Gelernte bei ehrgeizigeren Projekten anwenden.

Das müssen Composable-Commerce-Technologien unbedingt haben

Die vielseitigsten Composable-Commerce-Tools …

… unterstützen Offenheit und Standards

Open-Source-Software, die gängige Programmiersprachen und anerkannte Best Practices verwendet, eignet sich in der Regel am besten für Composable Commerce. Shopware zum Beispiel stellt seinen gesamten Code offen zur Verfügung, während seine Entwicklergemeinschaft weiter an Updates und Fehlerbehebungen arbeitet.

… passen sich an deine Bedürfnisse an, heute und in Zukunft

Dzösch rät, nach Plattformen zu suchen, die keine hochspezialisierten Fähigkeiten erfordern, die vielleicht in ein paar Jahren schon veraltet sind. „Je allgemeiner die Fähigkeiten, die du für diese Tools benötigst, desto besser, weil du sie bei Bedarf einfach an andere Systeme anpassen kannst.“

… helfen dir, manuelle Aufgaben zu automatisieren

Mit jeder repetitiven, manuellen Aufgabe, die durch Software automatisiert wird, gewinnen deine Mitarbeitenden Zeit, die sie in deine Kundschaft und dein Unternehmen investieren können.

… bringen dich voran

Der Markt wird immer in Bewegung bleiben. „Ein Webshop, der sich nicht anpasst, wird untergehen“, so Dzösch. Dein Composable-Commerce-Ökosystem sollte dich und dein Unternehmen dabei unterstützen, mit deiner Kundschaft nicht nur Schritt zu halten, sondern ihr immer einen Schritt voraus zu sein.

FAQ

Was ist Composable Commerce?

Composable Commerce ist eine Geschäftsstrategie, die das Unternehmen und seine Kundschaft in den Fokus rückt: Als Erstes ermittelst du die Bedürfnisse deines Marktes und deines Unternehmens. Dann stellst du die für dich beste Technologie-Lösung zusammen, um genau diese Bedürfnisse zu erfüllen. So bindest du dich nicht an Technologien, die dich bei deiner Weiterentwicklung einschränken.

Wie hilft Composable Commerce Unternehmen dabei, in schwierigen Zeiten trotzdem erfolgreich zu sein?

Ganz einfach – Händler nutzen weiterhin die Teile ihres Technologie-Ökosystems, die gut funktionieren, und führen zusätzlich flexible Software-Lösungen für spezifische Marktanforderungen ein. So können sie Kosten einsparen in einer Zeit, in der ein positiver Cashflow von entscheidender Bedeutung ist, und sich trotzdem schnell an veränderte Marktbedingungen anpassen.

Wie kannst du mit Composable Commerce deine Ziele erreichen?

Beginne mit einer soliden Strategie, die auf einem umfassenden Verständnis der Märkte basiert – kurz-, mittel- und langfristig. Hol dir dann zuverlässige Experten an deine Seite, die mit dir gemeinsam flexible Technologie-Lösungen implementieren. Vermeide Verträge mit festen Laufzeiten, die deine Reaktionsfähigkeit einschränken, wenn sich Märkte und Kundenbedürfnisse ändern.

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