Pillar Pages sind inzwischen nicht mehr nur SEO-Experten ein Begriff. Immer mehr Unternehmen und Blogger haben den Trend für sich entdeckt und strukturieren auf dieser Grundlage ihre Webseiten um. Infolgedessen werden diese meist nicht nur leserfreundlicher, sondern vor allem auch höher gerankt. Wir erklären Dir, was es mit dem Konzept konkret auf sich hat, warum es sich für Deine Website lohnt und wie Du es umsetzen kannst.
Was sind Pillar Pages?
Der englische Begriff Pillar bedeutet übersetzt Säule. Und genau diese stützende Funktion einer Säule nimmt auch eine Pillar Page ein. Sie fungiert sozusagen als Content-Basis, von der mehrere Informationswege abführen. Vom Aufbau her kannst Du Dir das wie eine Mindmap vorstellen. Dabei ist die Pillar Page im Zentrum angesiedelt, umgeben von Unterseiten. Über Hyperlinks gelangt der Leser von der Pillar Page zu den Unterseiten und auch wieder zurück auf die Pillar Page.
Grundsätzlich erwarten den Leser auf der Pillar Page umfassende Informationen zu genau einem Thema. Es wird dort ganzheitlich behandelt, aber auch nicht zu ausführlich. Der Clou bei einer Pillar Page ist nämlich: Wer sich zu bestimmten Aspekten tiefgehender informieren will, findet auf den internen Unterseiten ausführlichere Informationen. Ein Beispiel: Eine Pillar Page behandelt das Thema Internationalisierung im eCommerce. Die Hauptseite führt umfassend in das Thema ein. Sie gibt dabei einen ersten Überblick darüber, welche Aspekte bei der Internationalisierung wichtig sind. Die weiterführenden Seiten knüpfen daran an und greifen konkrete Fragestellungen auf. Die Pillar Page könnte also Links zu internen Blogposts enthalten, die sich mit Themen wie Versand, Sprache, Rechtliches oder Währungen auseinandersetzen.

Das Beispiel zeigt: Inhaltlich hängen die verlinkten Unterseiten alle mit der Pillar Page zusammen. Durch die besondere Seitenarchitektur entsteht ein komplexes Themencluster. Diese Cluster werden auch Topic oder Content Cluster genannt. Der Vorteil dieser Cluster ist, dass sie den Leser sehr gut abholen. Die Hauptseite behandelt das Thema auf einer breiten Basis, zugleich fungiert sie als Wegweiser für weiterführende Inhalte. Auf den Unterseiten geht es hingegen thematisch in die Tiefe. So erhält der Leser nicht nur eine gute Übersicht. Er findet mit hoher Wahrscheinlichkeit auch genau die Informationen, nach denen er gesucht hat. Auch Google erkennt das.
Verbessere das Suchmaschinen-Ranking
In der Suchmaschinenoptimierung hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Spätestens seit Google die künstliche Intelligenz RankBrain in seinen Suchalgorithmus integriert hat, verläuft die Suche semantisch. Keywordstuffing funktioniert daher nicht mehr; minderwertiger Content wird abgestraft. Stattdessen erkennt Google Synonyme und verwandte Inhalte. Qualität spielt dadurch eine immer größere Rolle. Content ist gut, wenn er relevant ist und die Suchintention der User befriedigt. Saubere interne Verlinkungen sind gefragt – genauso hochwertige, themenrelevante Backlinks.
Pillar Pages werden diesen Anforderungen gerecht und ranken dementsprechend hoch. Man könnte fast sagen: Google liebt Pillar Pages. Denn aufgrund der internen Verlinkungsstruktur weiß Google: 1. Es besteht eine inhaltliche Verknüpfung zwischen den Inhalten und 2. das Thema wird umfassend behandelt. Die Suchmaschine erkennt, dass die Seite Expertenwissen bietet, wodurch sie dem Inhalt eine höhere Relevanz beimisst. Ein dritter Pluspunkt: Rankt eine Seite des Content Clusters besonders hoch, profitiert das gesamte Cluster davon.
So erstellst Du eine Pillar Page
Pillar Pages bringen also viele Vorteile mit sich – für eine erfolgreiche Content Marketing Strategie sind sie beinahe unabdingbar. Du willst also auch eine Pillar Page erstellen? Dann solltest Du dafür ausreichend Zeit einplanen. Pillar Pages sind nämlich relativ aufwendig und verlangen strategische Vorarbeit. Von der Themenfindung über die Umsetzung bis hin zur Aktualisierung kannst Du in drei Schritten vorgehen:

1. Inhalte planen
Herzstück der Pillar Page ist natürlich das Thema. Behalte bei der Themenwahl stets Deine Buyer-Personas im Hinterkopf. Nach welchen Fragestellungen suchen sie? Bedenke auch: Das Thema sollte weit genug gefasst sein, um eine ausreichende Menge an Unterthemen zuzulassen. Steht das Kernthema, kannst Du relevante Keywords auswählen.
Um passende Unterthemen zu finden, kannst Du Dich fragen: Welche Themen sind inhaltlich mit dem Hauptthema verwandt? Was könnte die Zielgruppe noch interessieren? Welche konkreten Fragen werden häufig gestellt? Zuvor recherchierte Keywords können Dir ebenfalls dabei helfen, Themen für die Unterseiten zu finden. In jedem Fall solltest Du auch eine Übersicht über Haupt- und Unterthemen erstellen, zum Beispiel als Mindmap oder Liste.
2. Pillar Page und Cluster aufbauen
Beginne damit, die Inhalte zu erstellen. Meist handelt es sich dabei um Blogbeiträge. Du kannst aber auch Videos, Case Studies sowie Infografiken bereitstellen und Landingpages verwenden. Zu Beginn können Stichpunkte helfen – auch um zu vermeiden, dass die Pillar Page zu viele Inhalte der Unterseiten vorwegnimmt.
Stehen die Inhalte, können sie eingepflegt werden. Achte dabei darauf, dass die Pillar Page in der Seitenhierarchie ganz oben steht. Auch im Menü der Website sollte die Pillar Page an einer prominenten Stelle zu finden sein. Wesentlich sind natürlich die Verlinkungen zwischen der Pillar Page und den Unterseiten, durch die letztendlich das Cluster entsteht. Denke allerdings auch daran, von den Unterseiten wieder zurück auf die Pillar Page zu verlinken. Was Du ebenfalls nicht vergessen solltest, sind Call-to-Action-Elemente, welche die Leser auf die Unterseiten führen.
3. Content pflegen
Das Content Cluster musst Du nicht in Windeseile fertigstellen. Wichtig ist, dass ein Grundgerüst steht. Es ist ganz normal, wenn Du mit der Zeit nach und nach Inhalte hinzufügst. Denk daran: Pillar Pages sind dynamisch und ein andauernder Prozess. Inhalte werden aktualisiert, hinzugefügt oder auch entfernt, sofern sie nicht mehr aktuell sind. Daher ist es wichtig, die Pillar Page regelmäßig zu prüfen und zu aktualisieren.
Fazit
Pillar Pages eignen sich für alle, die Content Marketing betreiben. Es ist zwar viel Arbeit, eine Webseite nach diesem Prinzip umzustrukturieren, doch es lohnt sich. Immerhin widerfährt der Webseite danach ein wahrer SEO-Boost. Zudem freuen sich die Leser über mehr Struktur und Übersichtlichkeit.