
Ob geopolitische Spannungen, regulatorische Veränderungen oder ein US-Präsident, der mit immer wieder neuen Entschlüssen regelmäßig für Aufruhr sorgt – vor diesem Hintergrund müssen Entscheider:innen sich regelmäßig mit unvorhergesehenen Ereignissen auseinandersetzen und weise agieren.
Gerade in solch turbulenten Zeiten wird ein Aspekt häufig unterschätzt: die technologische Abhängigkeit von Anbietern. Dabei kann der sogenannte Vendor-Lock-in Unternehmen in ihren Möglichkeiten stark einschränken. Doch was bedeutet es konkret, in einem Vendor-Lock-in festzustecken, warum ist die Befreiung daraus jetzt so wichtig und welche strategischen Ansätze helfen, diese Abhängigkeit zu durchbrechen? All das erfährst du in diesem dritten Teil unserer Blogserie „E-Commerce in unsicheren Zeiten“.
Woher Vendor Lock-in kommt – und warum er jetzt so gefährlich ist
Vendor-Lock-in entsteht, wenn Unternehmen bei einem Anbieter „gefangen“ sind – sei es durch proprietäre Software, spezifische Cloud-Umgebungen oder schwer portierbare Datenstrukturen. Während solche Systeme oft zunächst als einfache Komplettlösung erscheinen, entpuppen sie sich auf lange Sicht als Wachstumsfalle.
Und gerade in einem volatilen Marktumfeld können plattformbedingte Abhängigkeiten zu strategischen Risiken werden. Was passiert, wenn der Anbieter seine Preise erhöht oder bestimmte Funktionen einstellt? Was, wenn man plötzlich nicht mehr flexibel auf Marktveränderungen reagieren kann, weil die Daten fest in einer proprietären Struktur gefangen sind? Gerade jetzt sollte die E-Commerce-Plattform ein sicherer Hafen sein, und nicht eine zusätzliche Risikoquelle.
Unabhängigkeit und Flexibilität erweisen sich daher nun mehr denn je als Asse im Ärmel. Und wer sie geschickt ausspielt, vermeidet Risiken und profitiert langfristig. CTOs und E-Commerce-Leads müssen ihre Systeme deshalb neu denken – und zwar im Hinblick auf Offenheit, Modularität und Portabilität. Erfahre im nächsten Abschnitt, welche Strategien sich dabei als wertvoll erweisen.
Strategische Ansätze: So befreist du dich aus technologischen Abhängigkeiten
Passe dich den unsicheren Gegebenheiten an – mit folgenden Strategien sicherst du dir die notwendige Flexibilität und Freiheit, um langfristig erfolgreich sein.
1. API-first-Architektur nutzen:
Eine API-first-Architektur ermöglicht es, einzelne Komponenten unabhängig voneinander zu entwickeln und auszutauschen. So bleibt das System flexibel, auch wenn neue Anforderungen hinzukommen.
2. Open-Source-Lösungen bevorzugen:
Mit Open-Source-Plattformen wie Shopware behältst du die volle Kontrolle über den Quellcode. Änderungen, Erweiterungen und Integrationen sind jederzeit möglich – ohne auf die Roadmap eines Anbieters warten zu müssen.
3. Headless-Ansatz implementieren:
Durch die Trennung von Backend und Frontend können Unternehmen schneller auf Marktveränderungen reagieren. Neue Frontends lassen sich integrieren, ohne dass die gesamte Plattform umgebaut werden muss – ein Konzept, das Shopware durch seine Headless-Architektur optimal unterstützt.
4. Europäische Plattform wählen:
Der Buy-Local-Ansatz bewährt sich auch bei der Wahl der E-Commerce-Plattform. In Deutschland bzw. Europa entwickelte Lösungen wie Shopware orientieren sich an europäischen Regulatorien und Werten wie Offenheit, Vertrauen und langfristiger Resilienz.
5. Volle Kontrolle über die Infrastruktur sichern:
Shopware ist einer der wenigen internationalen Marktführer, die volle Flexibilität hinsichtlich Hosting bieten: Dadurch können Händler frei entscheiden, ob sie ihre Infrastruktur in einem eigenen Rechenzentrum, über einen regionalen Hosting-Partner oder in der Cloud ihrer Wahl betreiben.
6. Abhängigkeiten von Hyperscalern vermeiden:
Vermeide Abhängigkeiten von bestimmten Hyperscalern und bleibe flexibel bei der Wahl deiner Infrastruktur. Shopware unterstützt die Bereitstellung auf allen großen Hyperscalern – ob Google Cloud Platform, AWS oder Microsoft Azure. So bleibt dein Unternehmen unabhängig von der Preisgestaltung und Strategie eines einzelnen Anbieters.
Mit diesen Strategien behältst du die volle Kontrolle über deine E-Commerce-Infrastruktur – und bist optimal auf zukünftige Veränderungen vorbereitet. Das reicht dir noch nicht? In unserem Blogbeitrag „Wachstum statt Vendor Lock-in: Strategische Ansätze für Entscheidungsträger“ findest du weitere Wege, um Vendor Lock-in gezielt zu umgehen.
Erfahre im nächsten Abschnitt, wie du dich optimal auf eine Migration vorbereitest und welche Best Practices erfolgreiche Unternehmen bereits umgesetzt haben.
Migration ist kein Hindernis – sondern oft der Durchbruch
Die Entscheidung, von einer proprietären Plattform auf eine offene Lösung wie Shopware zu migrieren, ist keine leichte. Doch der Schritt kann sich langfristig auszahlen. Dies zeigt sich beispielsweise bei Hookain, einem globalen Hersteller von Tabak- und Shishaprodukten.
Success Story: Hookain – krisenfest durch strategische Migration
Als neue Gesetzgebungen im Tabakmarkt zu einem massiven Umsatzeinbruch von 70 % führten, entschied sich Hookain für einen strategischen Wechsel zu Shopware. Durch die Umstellung konnte das Unternehmen nicht nur sein Produktsortiment erweitern, sondern auch die Kundenbindung stärken und den durchschnittlichen Warenkorbwert steigern.
Ergebnisse auf einen Blick:
40 % Umsatzsteigerung in einem schrumpfenden Markt
Conversion Rate von 0,5 % auf 3 % gesteigert
Durchschnittlicher Warenkorbwert um 40 % erhöht
Diese Erfolgsgeschichte zeigt, wie eine Migration zu einer offenen und flexiblen Plattform nicht nur technologische Unabhängigkeit schafft, sondern auch messbare Geschäftsergebnisse liefern kann.
Weitere Beispiele für Unternehmen, die sich gerade in Zeiten des Wandels für eine Migration entschieden haben und dadurch entscheidende Wettbewerbsvorteile erzielen konnten, findest du in unseren Beitrag „Resilient durch den Wandel: Globale Brands, die dank Shopware in unsicheren Zeiten auf Wachstumskurs bleiben“. Falls auch du mit dem Gedanken einer Migration spielst, gibt es dabei einige Aspekte zu beachten.
Raus aus dem Vendor Lock-in, rein ins Migrationsprojekt
Der Wechsel zu einer neuen Plattform ist komplex und erfordert sorgfältige Vorbereitung, erhebliche Ressourcen und eine präzise Umsetzung. Doch auch wenn der Gedanke an ein Migrationsprojekt zunächst überwältigend erscheint, kann sich der Aufwand lohnen – insbesondere, wenn du dir frühzeitig die richtigen Partner ins Boot holst.
Erfahrene Shopware-Partner unterstützen nicht nur bei der technischen Umsetzung, sondern bringen auch wertvolles Know-how mit, um potenzielle Stolpersteine zu vermeiden. Ob bei der Datenmigration, der Integration bestehender Systeme oder der Schulung deiner Teams – sie wissen, worauf es ankommt und helfen dir dabei, den Überblick zu behalten. Dabei gilt: Du musst nicht alles auf einmal angehen. Schritt für Schritt vorzugehen, schafft Klarheit und reduziert die Risiken.
Welche strategischen Ansätze den Migrationsprozess erleichtern und worauf es bei der Planung ankommt, erfährst du in unserem Blogbeitrag „Keine Lock-ins, keine Grenzen: Best Practices für eine reibungslose Migration zu Shopware“.

Fazit: Wer sich von den Ketten befreit, spielt die Karten smart
In einem Marktumfeld, das sich immer schneller verändert, ist technologische Unabhängigkeit ein zentraler Wettbewerbsvorteil. Unternehmen, die sich aus dem Vendor-Lock-in befreien, gewinnen nicht nur Kontrolle über ihre Daten, sondern auch strategische Freiheit für zukünftiges Wachstum.
Die Entscheidung für eine API-first-, Open-Source- oder Headless-Lösung kann somit ein bedeutsamer Vorteil sein, um vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Unsicherheiten nicht nur stabil zu bleiben, sondern auch aktiv zu wachsen.
Wenn du mehr über die Möglichkeiten von Shopware erfahren möchtest, wirf einen Blick auf unsere Preise und Pläne. Hier erhältst du einen Überblick über Funktionen und Kostenmodelle – und kannst herausfinden, welches Modell am besten zu deinen Wachstumsplänen passt.
Oder sprich direkt mit uns und entdecke, wie eine Migration zu Shopware deinem Unternehmen helfen kann, unabhängiger, flexibler und erfolgreicher zu werden.
Weitere Lesetipps zum Thema
Du möchtest noch tiefer ins Thema Vendor Lock-in eintauchen? Dann empfehlen wir dir unsere Blogserie dazu. Hier geht es zu Teil 1 – inklusive Checkliste: Begrenzt Vendor Lock-in dein Wachstum?
Dich interessiert, warum gerade in aktuellen unsicheren Zeiten die E-Commerce-Plattform eine strategische Bedeutung hat? Dann lies unbedingt Teil 1 unserer Blogserie „E-Commerce in unsicheren Zeiten“